Subglottische Absaugung

Effizientes Sekretmanagement bei Tracheostomapatienten

Blockbare Trachealkanülen sind notwendig bei invasiv beatmeten Patienten, um eine Leckage über die oberen Atemwege zu verhindern und/oder bei Patienten mit schweren Dysphagien zum Schutz der unteren Atemwege.

Bei tracheotomierten Patienten, die mit einer blockbaren Trachealkanüle ohne subglottische Absaugung versorgt sind, erfolgt die tracheale Absaugung ausschließlich unterhalb des geblockten Cuffs. Sekret, was sich oberhalb des Cuffs sammelt, kann ohne die Vorrichtung der subglottischen Absaugung ausschließlich beim Entblocken des Cuffs abgesaugt werden. Um den trachealen Absaugvorgang zu verkürzen und dadurch Schleimhautreizungen und -verletzungen in der Trachea zu minimieren, ist eine Trachealkanüle mit subglottischer Absaugung von Vorteil. Diese Maßnahme kann zudem beatmungsassoziierten Pneumonien vorbeugen1. Dies gilt auch für die tracheale Absaugung während des Entblockungsvorgangs z.B. im Rahmen der logopädischen Therapie. Eine Mikroaspiration von kontaminiertem subglottischem Sekret bis in die tiefen Atemwege ist auch bei einer geblockten Trachealkanüle mit einem Cuffdruck zwischen 20 und 30 cm H²O nicht auszuschließen. Durch eine regelmäßige subglottische Absaugung des Sekrets kann das Risiko von Pneumonien somit gesenkt werden.

Neben dem Vorteil, dass das Sekret zur Pneumonieprohylaxe entfernt werden kann, bietet die subglottische Absaugvorrichtung auch die Option zur Luftinsufflation. Dadurch gibt man den Patienten die Möglichkeit der Phonation (above cuff vocalisation, kurz ACV) und „imitiert“ damit eine Entblockung des Cuffs. Im logopädischen Setting kann die Luftinsufflation eine Vorbereitung auf spätere Entblockungsversuche sein und sich positiv z. B. auf die Sensibilität und die Schluckfrequenz auswirken.2

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Quellen:
1Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) (2013). Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie. Bundesgesundheitsblatt, 56:1578-1590
2Niers, N. Subglottische Luftinsufflation bei tracheotomierten PatientInnen. Logos, Jg. 27, Ausg.2:96-102. 2019.